Wer kontaktlos Wasser aus dem Hahn möchte, findet mit einem Infrarot-Wasserhahn die passende Armatur. Aber es gibt wichtige Unterschiede zwischen den Modellen. Welche sind es und worauf kommt es bei der Auswahl an? Hier finden Sie alle Infos.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Wasserhahn mit Sensor?
Ein Wasserhahn mit Sensor steuert den Wasserfluss berührungslos. Dafür erkennt ein integrierter Infrarot-Sensor in der Armatur, ob sich Hände vor dem Wasserhahn befinden. Sobald das eintrifft, schaltet er das Wasser automatisch ein, ohne dass man einen Hebel oder Griff berühren muss.
Welche Vorteile und Nachteile bietet ein Infrarot-Wasserhahn?
Die Infrarot-Technik bietet diverse Vorteile in Sachen Hygiene, Verbrauch und Pflege.
- Die kontaktlose Benutzung ist besonders hygienisch. Denn sie senkt die Gefahr, über die Armatur mit Keimen, Viren, Bakterien oder Dreck in Kontakt zu kommen.
- Ein geringerer Verbrauch ist möglich, insofern Wasser nur genau dann fließt, wenn man die Hände an die Armatur hält.
- Da man den Wasserhahn nicht mit (schmutzigen) Händen anfassen muss, bleibt seine Oberfläche leichter sauber, wird weniger abgenutzt und benötigt im Vergleich zu klassischen Modellen nicht so viel Pflege.
- Sehr gute Modelle bieten diverse Zusatzfunktionen wie einstellbare Bezugszeiten, automatische Spülungen für bessere Hygiene, zusätzliche Durchflussbegrenzer und vieles mehr. Mehr dazu finden Sie unten in unserer Beratung zum besten Wasserhahn mit Sensor.
Als Nachteile kann man vor allem folgende zwei Punkte nennen.
- Die Temperaturwahl ist bei einigen Modellen gar nicht, bei anderen nur mit Hautkontakt über einen Hebel möglich. Berührungslos ist nur der eigentliche Wasserbezug.
- Insbesondere Infrarothähne mit relativ vielseitigen Funktionen haben ihren Preis. Sie kosten häufig 200 Euro oder mehr. Hochwertige normale Wasserhähne sind allerdings teils ähnlich teuer.
Wo kann man einen Wasserhahn mit Sensor einsetzen?
Prinzipiell ist sowohl der Einsatz zuhause in Bad und WC als auch in der Küche möglich. Das hängt in erster Linie von der Größe der Armatur sowie der Sensorfunktionen ab. Im (halb)öffentlichen Bereich können Sensorhähne ihre Hygiene- und Verbrauchsvorteile natürlich besonders gut ausspielen. Prüfen Sie in jedem Fall, ob der Wasserhahn sowohl für Warm- als auch Kaltwasseranschlüsse geeignet ist, z.B. wenn Sie ihn mit einem Mini-Durchlauferhitzer aus unserem Vergleich kombinieren wollen.
Welcher Sensor-Wasserhahn ist der beste für mich?
Das beste Modell hängt vom Einsatzbereich und Ihren genauen Anforderungen ab. Gehen wir Schritt für Schritt die wichtigsten Unterschiede durch, die für Ihre Auswahl wichtig sein können.
- Starten wir mit der Art der Stromversorgung. Bevorzugen Sie Batterie- oder Netzbetrieb? Modelle mit Stromtrafo benötigen keinen Batteriewechsel. Batteriebetriebene Infrarotsensoren sind hingegen unabhängig von Stromleitungen und Steckdosen. Bei Batteriemodellen sollten Sie auf die angegebene Laufzeit der Zellen achten – und ob es eine Ladestandsanzeige gibt.
- Sollen Benutzer auch die Wassertemperatur wählen können? Dann empfehlen wir Modelle, die einen separaten Hebel für die Temperaturwahl besitzen. Dieser ist oft relativ klein gehalten und befindet sich häufig seitlich neben der Armatur.
- Für einen niedrigen Wasserverbrauch sind Infrarothähne mit Durchflussbegrenzter eine Lösung. Sie begrenzen den Durchsatz meist auf 5 bis 6 Liter pro Minute. Einige mischen dem Leitungswasser dabei Luft bei, um den Strahl voluminöser und zugleich weicher zu machen.
- Legen Sie Wert auf einen hygienischeren Dauerbetrieb oder leichtere Reinigung? Dann sollten Sie auf Modelle mit zusätzlichen Wasserprogrammen achten. Diese bieten z.B. eine automatische Hygienespülung, thermische Reinigung oder vorübergehenden Wasserstopp für die Beckenreinigung.
- Temperaturbegrenzer sind wichtig für alle, die zusätzlichen Schutz vor Verbrühungen oder hohem Ressourcenverbrauch wünschen. In diesem Fall kommen nur Sensorhähne in Frage, die eine Einstellung der Höchsttemperatur erlauben.
- Wer sehr genaue Vorstellungen mit Blick auf Sensorreichweite, Nachlaufzeit, maximale Bezugszeit und ähnliches hat, sollte sich vor allem Wasserhähne ansehen, deren Werkseinstellungen sich justieren lassen. Das ist zwar oft nur bei den recht teuren Modellen und nur über separates Zubehör wie Fernbedienungen möglich. Dafür erlaubt es aber eine stark individualisierte Nutzung.
Wie funktioniert der Sensor genau?
Sobald der Sensor das Infrarotlicht von Händen wahrnimmt, aktiviert er über einen internen Schalter den Wasserfluss. Das Wasser stoppt wieder, kurz nachdem man die Hände entfernt oder einen bestimmten Zeitraum überschritten hat. Normalerweise kommt dabei eine Nachlaufzeit von wenigen Sekunden zum Einsatz. Die Sicherheitsabschaltung hingegen erfolgt standardmäßig meist erst, wenn Wasser eine Minute oder länger abgerufen wurde.
Übrigens kann man viele Einstellungen je nach Modell auch anpassen. Das fängt mit der Sensorreichweite an. Hierbei legt man fest, in welcher Entfernung zum Wasserhahn das Infrarotsignal auslösen soll. Doch auch die Nachlaufzeit sowie die Sicherheitsabschaltung lassen sich modellabhängig verändern.
Wie erhält der Wasserhahn-Sensor Strom?
Der Sensor eines Infrarot-Wasserhahns wird meist per Batterie-, seltener per Netzstrom versorgt. Beide Arten von Sensoren haben aber normalerweise einen geringen Stromverbrauch.
- Bei Batteriebetrieb legt man eine handelsübliche Batterien ein, z.B. vom Typ „CR-P2“ oder „AA“. Üblich sind Spannungen um die 6 Volt. Die Laufzeit solcher Batterien beträgt bei vielen Modellen mehrere Monate oder sogar Jahre, da es sich um Niedrigenergieelektronik handelt. Natürlich ist die Laufzeit abhängig von der Anzahl der Betätigungen pro Tag. Zum Vergleich: Sowohl Grohe als auch hansgrohe nennen für mehrere Geräte bis zu 7 Jahre Batterielaufzeit bei bis zu 150 Betätigungen pro Tag. Übrigens sollte man leere Batterien sofort aus der Armatur entnehmen, da sonst eine verstärkte Gefahr des Auslaufens besteht.
- Für Armaturen mit Stromanschluss ist ein Netzadapter erforderlich, der im Lieferumfang enthalten sein sollte. Die Spannungsversorgung erfolgt standardmäßig über das 240-V-Netz mit 50-60 Hz bei einer Leistung von meist 2 bis 3 Watt.
Wer Sorge vor einem netzweiten Stromausfall oder unerwartet leeren Batterien hat, sollte sich Wasserhähne mit Sensoren näher ansehen, die einen manuellen Überbrückungsschalter besitzen. Damit kann man das Wasser auch einschalten, ohne den Sensor zu benutzen.
Wie stelle ich die Temperatur ein?
Den Wasserfluss aktiviert man berührungslos – aber wie verstellt man dann die Temperatur? Das geht tatsächlich bei manchen Modellen gar nicht. Andere Infrarot-Wasserhähne erlauben die Temperaturwahl über einen zusätzlichen klassischen Knauf oder Hebel an der Armatur. Selten und etwas umständlich ist eine drahtlos Steuerung, z.B. per Handy-App oder Fernbedienung.