Kochendwassergeräte im Vergleich

Wer das beste Kochendwassergerät für die Küche kaufen will, sucht einen entsprechenden Test. Aber Stiftung Warentest und ähnliche Magazine haben in den letzten Jahren keine Modelle geprüft. Daher bieten wir Ihnen einen Vergleich von Ausstattung und Leistung laut Herstellerangaben. Damit können Sie leichter das für Sie beste Kochendwassergerät finden.

Welches Kochendwassergerät ist das beste für mich?

Achten Sie in der Beschreibung auf folgende Eigenschaften, bevor Sie sich für ein Modell entscheiden. Wegen der erforderlichen Montage ist ein Kochendwassergeräte Test in Geschäften oder eine Probenutzung nach Lieferung nur aufwändig möglich.

Komfort

  • Ist eine stufenlose Temperaturwahl bis zum Siedepunkt möglich? Sonst muss man unnötig warten und heizen. Gute Modelle bieten Temperaturen zwischen 35 und 100°C an. Zudem ist die Frage, ob man die Wunschtemperatur gradgenau anhand von Markierungen bzw. einem Display einstellen oder nur grob justieren kann.
  • Lassen sich auch geringe Teilfüllungen aufkochen? Dadurch kann man weniger Energie und Wasser verbrauchen. Gute Modelle erlauben zwischen 0,2 und maximal 5 Litern ein beliebiges Volumen. Diese kleine Mindestmenge ist z.B. gut geeignet für das Aufbrühen einer Tasse Tee, Kaffee oder Instant-Suppen.
  • Sobald man Wasser eingegossen hat, sollte die Wasserstandsanzeige den Füllstand anzeigen. Eine möglichst kleinstufige Füllstandsanzeige hilft, nur das nötige Wasser aufzukochen.
  • Schaltet das Gerät sich bei Erreichen der Zieltemperatur bzw. am Siedepunkt automatisch ab oder hält es die Gradzahl aufrecht? Letzteres wird „Fortkochstufe“ oder auch „Intervallschaltung“ genannt? Beides bietet unterschiedliche Vorteile. Eine kontinuierliche Kochstufe mit Intervallautomatik schaltet den Erhitzer aus, wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist, aber kocht das Wasser anschließend immer wieder erneut auf. Dadurch hält das Gerät ständig Heißwasser zur Entnahme bereit, ohne dass Sie die Temperatur überwachen müssen. Allerdings wird dafür auch dauernd Energie verbraucht, während die automatische Abschaltung dies verhindert.
  • Ein Trockenlaufschutz sollte dabei sein. Dabei schaltet das Gerät sich ab, wenn das eingefüllte Wasser verkocht ist.
  • Platzierung: Ist die Montage als Übertisch- oder Untertischgerät vorgesehen? Untertischmodelle sind unauffälliger, werden aber in der Regel mit dem Wasseranschluss verbunden. Übertischgeräte sind dagegen oft unabhängig von den Wasserleitungen, da man sie meist von Hand befüllt. Das erleichtert die Montage.
  • Ist eine Armatur bereits integriert oder lässt sich eine handelsübliche Armatur nach Wahl anschließen? Übertischgeräte besitzen meist eine vormontierte Armatur, entweder mit zwei oder drei Zapfhähnen. Je nach Modell kann man bei drei Griffen kaltes, warmes oder kochendes Wasser beziehen. Allerdings sind die Dreharmaturen teils klobig gestaltet. Untertischgeräte werden meist mit einer vorhandenen Armatur verbunden. Bei der Kombination mit einer separaten Armatur ist darauf zu achten, ob das Gerät offen („drucklos“) oder geschlossen (druckfest) gebaut ist.
  • Wie lange dauert das Aufkochen bei voller Befüllung? Pro Liter kaltes Leitungswasser kann man je nach Modell z.B. mit etwa 3 Minuten rechnen.
  • Ist das Gerät leicht zu befüllen? Heißwassergeräte mit abnehmbarem Deckel ermöglichen einen einfachen Zugang zum Innentank.
  • Welches Zubehör ist im Lieferumfang enthalten? Das können z.B. Armatur, Überlaufrohr und Anschlusskabel mit Schuko-Stecker sein.

Sicherheit

  • Ist das Kochendwassergerät „steckerfertig“, also per 230-V-Netzstecker anschließbar? Sonst müssen Stromanbieter oder ein Fachbetrieb den Anschluss vornehmen
  • Besitzt das Gerät eine hohe IP-Schutzklasse? Eine Einstufung wie IP44 bedeutet, dass es gegen Spritzwasser und Staub geschützt ist. Damit ist es für den Einsatz in Bereichen wie Badezimmern und Küchen grundsätzlich geeignet, aber z.B. nicht in Verbindung mit einer ausziehbaren Schlauchbrause.
  • Gibt es eine Kindersicherung an der Armatur? Das kann z.B. ein Dreh-Drück-Mechanismus sein.
  • Bleibt die Oberfläche der Armatur kühl, wenn man kochendes Wasser abzapft? Sonst drohen Verbrennungen.
  • Aus welchem Material besteht das Gehäuse? Die meisten Kochendwassergeräte besitzen ein Gehäuse aus thermisch gedämmten Kunststoff. Andere setzen dagegen auf einen Glasbehälter. Glas ist einerseits ein hygienisches und klassisches Material. Auf der anderen Seite bedeutet er auch ein höheres Gewicht.
  • Verhindert das Gerät, dass beim Heizen Dampf austritt?

1. Platz: AEG Thermofix KL mit 89.8 %
AEG Thermofix KL Kochendwassergerät von vorne
  • 35 bis 100 °C Heißwasser
  • 0,2 bis 5 l Volumen
  • Mit Fortkochstufe
Angebote*
Der AEG Thermofix KL kann bis zu 5 Liter Wasser direkt an der Zapfstelle zum Kochen bringen. Pro Liter Kaltwasser, das man zuvor einlaufen lässt, benötigt er dafür 3 Minuten. Für 4 Liter muss man bei diesem Kochendwassergerät also 4 x 3 Minuten = 12 Minuten warten.
2. Platz: Stiebel Eltron EBK 5 GA mit 85.9 %
Stiebel Eltron EBK 5 GA Kochendwassergerät von vorne
  • 35 bis 100 °C Heißwasser
  • 0,5 bis 5,0 l Volumen
  • Ohne Fortkochstufe
Angebote*
Der Stiebel Eltron EBK 5 GA erhitzt elektrisch Kaltwasser bis zur (stufenlos) frei wählbaren Temperatur. Allerdings ist diese Einstellung insofern ungenau, als der Thermostat keine Temperaturmarkierungen hat. Ist die gewünschte Gradzahl erreicht, schaltet sich der EBK 5 GA automatisch aus.

Wasserbehälter aus Glas

Die meisten Kochendwassergeräte besitzen ein Gehäuse aus thermisch gedämmten Kunststoff. Der Stiebel Eltron EBK 5 GA setzt dagegen auf einen Behälter weitgehend aus Glas. Das ist einerseits ein hygienisches und klassisches Material. Auf der anderen Seite liegt das Gewicht des Gerätes dadurch weit höher als das der anderen Modelle in unserem Vergleich. [/su_column] [su_column size="1/2"]

Varianten EBK 5 G und EBK 5 GA

In Sachen Leistung und technischer Aufbau sind beide Stiebel Eltron Modelle identisch. Der Unterschied liegt in der Armatur: Beim "5 G" ist deren Gehäuse weiß, beim "5 GA" hingegen verchromt. Außerdem unterscheiden sich die Form, vor allem aber die Hebel-Anordnung: Der "G" verfügt über eine Zweigriff-, der "GA" über eine Dreigriff-Armatur. [/su_column][/su_row]

Automatische Abschaltung und erneutes Aufkochen

Der EBK 5 GA beendet den Heizvorgang spätestens am Siedepunkt. Eine Intervallschaltung für wiederholtes Aufkochen gibt es nicht. Allerdings kann man durch dauernden Druck auf den Temperaturknopf das Wasser erneut zum Sieden bringen. Übrigens: Bei voller Befüllung mit 5 Litern Kaltwasser (um die 10°C) benötigt der EBK ca. 15 Minuten bis zum Kochendwasser. Mit jedem Liter weniger verringert sich die Aufheizzeit um etwa 3 Minuten.

Technik & Details

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Was ist ein Kochendwassergerät eigentlich genau?

Ein Kochendwassergerät lässt jederzeit auf Abruf kochendes Leitungswasser direkt aus der Küchenarmatur fließen. Dafür besitzt das Gerät einen Wassertank – meist 5 Liter –, in dem permanent ein Vorrat an Kochendwasser bereit gehalten werden kann.
Je nach Modell bieten Kochendwassergeräte darüber hinaus niedrigere Wassertemperaturen, die Hitze ist teils stufenlos wählbar. Kaltes Leitungswasser lässt sich ebenfalls zapfen, indem man das Gerät einfach nicht aktiviert.
Kochendwassergeräte sind speziell für die Verwendung in der Küche geeignet, und eine Alternative zu einem Durchlauferhitzer oder Warmwasserspeicher. Deren maximale Wassertemperatur übertreffen sie mit bis zu 100°C deutlich.

Vorteile und Unterschiede gegenüber ähnlichen Geräten

Wasserkocher

Ein Kochendwassergerät stellt, anders als ein Wasserkocher, einen jederzeit verfügbaren Vorrat an kochend heißem Wasser zur Verfügung, das bedeutet, dass man bei Bedarf sofort und ohne Wartezeit z.B. Tee aufbrühen, Eier oder Nudeln kochen kann. Das spart jedes Mal Zeit, was sich im Lauf der Monate summieren kann. Zusätzlich ist auch das Umfüllen (erst aus der Armatur in den Wasserkocher, aus dem Wasserkocher dann in die Teetasse, den Kochtopf oder Ähnliches) nicht mehr erforderlich.

Warmwasserspeicher

Ähnlich wie ein Warmwasserspeicher bevorratet auch ein Kochendwassergerät heißes Wasser auf Abruf. Während klassische Speichergeräte jedoch je nach Modell maximal 85°C bieten, geht ein Kochendwasserbereiter deutlich darüber hinaus und kann ständig siedendes Wasser zur Verfügung stellen. Allerdings ist der Energiebedarf, um diese zusätzliche Temperatur aufrechtzuerhalten, entsprechend höher.

Durchlauferhitzer

Wer auf Energieeffizienz Wert legt, sollte für die Warmwasserbereitung einen energieeffizienten Durchlauferhitzer ins Auge fassen. Der ermöglicht Temperaturen bis 75° und erhitzt Wasser erst unmittelbar beim Zapfen. Die Wartezeit bis zur maximalen Temperatur ist bei guten Geräten minimal: Die beste Wahl für alle, die Wert auf heißes, nicht jedoch kochendes Wasser aus dem Wasserhahn legen.

Elektrische Wasserhähne

Topmodelle unter den elektrischen Wasserhähnen bieten ebenfalls bis zu 100°C heißes Wasser auf Abruf. Ihr Vorteil ist die sehr unscheinbare Integration in die Küchenzeile. Allerdings sind ihre Kosten im Vergleich deutlich höher. Wasserhähne mit Kochwasser-Bezug, z.B. von Quooker, kosten teils deutlich über 1.000 €. Gängige Kochendwassergeräte starten hingegen bei ungefähr 200 €. (Beide Preisangaben: Stand Februar 2024).